141 – Schulgebäude 2 Kantonsschule Frauenfeld, Frauenfeld

Städtebau

Der Neubau schliesst das bestehende Schulgebäude 2 zur Speicherstrasse ab. Das 3-geschossige Gebäude wird um 90 Grad abgedreht und direkt an den Bestand gesetzt. Es übernimmt die orthogonale Ausrichtung des bestehenden Schulgebäudes 2 und verzichtet auf eine Ausrichtung am Strassenraum. Es setzt sich damit deutlich von der kleinteiligen Villenbebauung im Quartier ab. Mit der Setzung des Neubaus direkt an den Bestand entsteht ein grosszügiger Grünraum zwischen Schulgebäude und Strassenraum. Dieser Grünraum umgibt die Schule und erzeugt einen Filter zum bestehenden Wohnquartier, welcher zwischen den unterschiedlichen Körnungen vermittelt. Der Hauptzugang zum Erweiterungsbau erfolgt von der Speicherstrasse her. Die 3-geschossige Hauptfassade mit dem Eingang Nord gibt dem Schulgebäude 2 eine Adresse. Die Schule erhält damit erstmals ein Gesicht zum öffentlichen Strassenraum.

Umgebung

Der bestehende Grünraum entlang der Sternwartestrasse wird um das Neubauprojekt bis zum Hauptzugang Speicherstrasse weitergezogen und mit zusätzlichen Gehölzen verdichtet. Einheimische Bäume und eine Wildblumenwiese sorgen für einen ökologisch wertvollen Aussenraum, der auch als Filter zwischen Schulanlage und Wohnbauten dient. Steinhaufen für Eidechsen tragen zusätzlich zur Biodiversität bei. Im westlichen Teil des Perimeters befinden sich die Besucherparkplätze und die Anlieferung. Für das Atrium wird ein ca. 50cm tiefes Wasserbecken vorgeschlagen, das mit Seerosen bepflanzt wird, zum Beispiel mit der Sorte ‘Little Sue’. Es wird damit zu einem attraktiven Bezugspunkt und bietet einen schönen Ausblick aus den Korridoren.

Architektur

Auf betrieblicher Ebene fügt sich das Projekt in die bestehende Struktur ein und spinnt sie weiter. Im Gebäudeinnern kommt dies zum Ausdruck, indem die bestehende, gelochte Wandscheibe mit dem dazugehörigen Erschliessungskorridor im Neubauprojekt weitergezogen wird. Im Bereich der Fassade setzt sich das Neubauprojekt jedoch deutlich vom Bestand ab. Bei der Hauptfassade zur Speicherstrasse werden grosse Fensterflächen von vorfabrizierten, sandgestrahlten Betonelementen gefasst. Das Sockelgeschoss wird dabei leicht von den beiden oberen Geschossen abgesetzt. Die regelmässige Struktur über drei Geschosse verleiht der Fassade Ruhe und Eleganz. Das Schulgebäude 2 erhält zur Speicherstrasse ein Gesicht mit einer klaren Adressbildung. Das Fassadenkonzept wird auch an den beiden Stirnseiten mit leichten Variationen weitergeführt. Der Erweiterungsbau erhält so eine einheitliche Gebäudehülle, die sich in ihrer Materialität und Tektonik eindeutig vom Bestand absetzt.

Organisation

Vom Eingang Nord her wird man in die querliegende Halle geführt, über die man Zugang zu den drei grossen Auditorien im Sockelgeschoss erhält. In der geräumigen Halle ist ausreichend Platz vorhanden, um Garderobe und Ausschankmöglichkeiten für Veranstaltungen unterzubringen. Eine WC Anlage sowie ein Tisch- und Stuhllager ist diesem Raum ebenfalls angegliedert. Von der neuen Halle führen 2 Treppenanlagen in die beiden oberen Geschosse, wo jeweils 4 Klassenzimmer mit dazwischen liegenden Gruppenräumen und weiteren Nebenräumen untergebracht sind. Mit der Verlängerung der bestehenden, zentralen Erschliessungsachse werden die neuen Schulräume optimal an den Bestand angebunden. Im Neubau wird der 2-geschossige Luftraum aus dem Bestand weitergeführt und schafft damit ein zentrales Atrium. Dies ermöglicht eine gute Orientierung in der Anlage und gewährleistet die Belichtung für den Vorbereich der Auditorien im Sockelgeschoss des Neubaus.

Projektdaten