166 – Betreutes Alterswohnen Tägermoos, Küsnacht

Städtebau

Der zweiköpfige Baukörper wird in die nordöstliche Ecke des Grundstückes gesetzt. Aus dem Bauvolumen werden kreisförmige, halbrunde Segmente herausgestanzt, um den Baukörper zu strukturieren und der Masstäblichkeit sowie der Körnung der Umgebung anzupassen. In den Raumtaschen entstehen Orte, welche zwischen Neubau und gewachsenem Quartier vermitteln und den Bewohnern des neuen Hauses attraktive Aussenräume und vielseitige Ausblicke anbietet. Sie werden von sanft ins Terrain gelegten Fusswegen verbunden, welche das Haus auch an das umgebende Quartier anbinden. Im Zentrum der Anlage steht ein grosszügiger, runder Zugangshof, über den das Gebäude erschlossen wird. Der Zugangshof öffnet sich zur Westseite und wird über den Rebweg erschlossen. Das Gebäude wird von einem zusammenhängenden Grünraum umgeben.

Architektur

Der 4-5 geschossige Baukörper ist geprägt von halbrunden, herausgestanzten Kreissegmenten, welche dem Gebäude eine starke Identität verleihen. Die Wohnungen mit ihren Aussenbereichen orientieren sich auf diese hofartigen Aussenräume. Sie werden von durchlaufenden Veranden miteinander verbunden, welche das gemeinschaftliche Element des Gebäudes betonen. Im Innern werden die Wohnungen über einen abwechs- lungsreichen Korridor miteinander verbunden.

Erschliessung

Drei Zugänge führen vom zentralen Hof ins Erdgeschoss und erschliessen die drei Treppen- und Liftanlagen. Ein grosszügiger, zum Hof verglaster Korridor verbindet die drei Eingänge miteinander. Mehrzweckraum, ein grosszügiger Aufenthaltsbereich und diverse gemeinschaftliche Räume werden über diesen Korridor erschlossen. In den Obergeschossen verbindet die kreisförmig angeordnete Erschliessungszone alle 13 Geschosswohnungen miteinander. Sie richtet sich auf zwei unterschiedliche Höfe aus und ermöglicht damit den Bewohnern eine einfache Orientierung im Gebäude. Verschiedene Sitzmöglichkeiten in den Erschliessungszonen bieten ein Angebot für spontane Begegnungen.

Wohnungen

Die Wohnungen sind geprägt von raumhohen, grosszügigen Fenstern, die eine gute Besonnung sicherstellen. Ausweitungen der umlaufenden Veranden bieten den Bewohnern von Sonne und Wind geschützte Aussenräume mit einem wunderbarem Ausblick in die Umgebung an. Drei Bereiche prägen den Grundriss der 2-Zimmerwohnungen. Garderobe und Küche sind in der hinteren Raumschicht angeordnet. Das Bad wird ebenfalls über diesen Bereich erschlossen. Eine markante, runde Stütze zoniert den Eingangsbereich. In seiner Verlängerung sorgt eine Wandscheibe für die räumliche Organisation der beiden gut belichteten Wohnhälften. Die Nischenbildung ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Möblierungen. Die Flexibilität ist im Grundriss 1:100 gut dokumentiert.

Aussenraumgestaltung

Erschlossen wird das Gebäude über den grosszügigen, runden Zugangshof im Zentrum der Anlage. Er verfügt über eine direkte Anbindung an die Busstation Itschnach, Tägermoos. Die aus der Volumetrie herausgestanzten Kreis- segmente ermöglichen unterschiedliche Nutzungen in den attraktiven Raumtaschen auf allen Gebäudeseiten, welche durch ein Fusswegnetz miteinander verbunden werden. Diese Orte bieten Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten und Begegnungen unter Bewohnern wie auch zwischen Haus- und Quartier- bewohnern. Auf der Ostseite verbindet ein Fussweg die Tollwiesstrasse mit der Tägermoosstrasse. Angeliefert wird über die Tägermoosstrasse, auch die Einstellhalle wird darüber erschlossen. Hohe Bäume und eine strukurreiche, biodiverse Staudenpflanzung lassen den Naturraum optisch ans Gebäude laufen und erinnern an grosszügige Parkanlagen. Die versiegelten Flächen der Wege sind in Hinblick auf die nötige Nutzung reduziert und stärken in ihrer organischen Form den Parkcharakter. Baumarten (Edellaubbäume), Gehölze und Stauden sind explizit an künftige, klimatische Spitzen angepasst.

Materialisierung und Ausdruck

Die konkaven Fassadenbereiche in den Höfen werden mit einer laubenartigen Verandazone ausgebildet, während die geraden Fassadenelemente lediglich durch die Deckenstirnen strukturiert werden. Eine ausbalancierte Komposition von horizontalen und vertikalen Elementen gibt den Hoffassaden eine grossse Leichtigkeit. Die Gebäudehülle wird als textiles Element verstanden, was mit den Aussenvorhängen bei den Balkonen weiter unterstützt wird. Auch der grün eingefärbte, gewellte Eternit wird mit diesem Verständnis in die Fassade eingewoben. Holzfarbige Fenster werden von weissen Staketengeländern ergänzt, welche die runde Form der Kreissegmente nachzeichnen und verstärken. Mit einfachen Mitteln wird die attraktive Geometrie der Hülle ausgespielt und betont. Innenbereich Im Innenbereich wird die Bewohnenden empfangen von warmen und vertrauten Materialien. Der fugenlose Bodenbelag in den öffentlichen Bereichen betont die geschmeidige, fliessende Raumfigur. In den Zimmern sorgt ein Holzparkett in Kombination mit Holzfenstern und gestrichenen Wänden für eine wohnliche Atmosphäre. Akzente werden im Erschliessungsbereich mit der geschwungenen Wand und den attraktiven Aussenbezügen gesetzt. Auch hier bleibt die Materialisierung zurückhaltend.