086 – Oberstufenzentrum ZIL, St. Gallen

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1. Rang

Die 1973 eröffnete Schulanlage Zil der Architekten Pfister und Weisser aus St.Gallen ging als Siegerprojekt aus einem Architekturwettbewerb hervor. Seither haben sich die betrieblichen Bedürfnisse stark verändert. Ein Schulhaus wird heute intensiver genutzt, ist nicht mehr nur Arbeits- und Lernort, sondern auch Lebens- und Erholungsraum.

Aufgeklapptes Sackmesser

Die ursprüngliche Gebäudegeometrie wurde zum genetischen Code für unsere Strukturierung der Erschliessungszone: Die beiden unterschiedlich ausgerichteten amorphen Körper gliedern den Raum, verteilen die Bewegungsströme der Schülerinnen und Schüler und beherbergen Infotafeln, Flatscreens, Audioanlagen, aber auch Abfallsammenstellen. Im Brandfall fahren aus ihnen automatisch grosse Klapp- und Schiebetore aus.

Fliegende Klassenzimmer

Die fünf Klassenzimmer auf drei Obergeschossen erhalten zweiflüglige Türen mit Glaseinsätzen und weichen die heutige hermetische Beziehung zwischen Klassenzimmer und Gangzone auf – eine fliessende Lernlandschaft entsteht. Sie ist innerhalb der amorphen Raumteiler frei möblierbar und unterstützt moderne Unterrichtsformen.

Licht und Farbe

Unangenehmes Gegenlicht und starke Kontraste in der Gangzone werden durch seitliche Lichtbänder und zusätzliche amorphe Leuchten an der Decke gemildert. Indirektes Tageslicht strömt zudem durch die Glastüren der Klassenzimmer. Im 3. Obergeschoss verwandeln Oberlichter die Erschliessungsflächen in vollwertigen Schulraum.
Die Bodenbeläge in den Gangzonen bleiben erhalten. – Sie stellen ein identitätsstiftendes und räumlich prägendes Element dar. – Ihr Muster variiert von Geschoss zu Geschoss innerhalb einer ähnlichen Farbpalette. Der Farbigkeit und Robustheit des Bodens wird eine zurückhaltende Farbigkeit der hell verputzten Wände gegenübergesetzt.

Projektdaten

Ort St. Gallen
Bauherr Stadt St. Gallen, vertreten durch das Hochbauamt
Programm Oberstufenzentrum
Jahr 2013-2021
Kosten 22 Mio. CHF
Geschossflächen 10'800 m2